"Wir wollen junge Frauen für die Forschung begeistern!"
Christine Wolf, Fraunhofer UMSICHT
Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheit- und Energietechnik UMSICHT (Institutsteil Sulzbach-Rosenberg) nimmt am Girls'Day teil. Die Teilnehmerinnen lernen an diesem Tag das Forschungsinstitut kennen und erfahren, wie die Forschung des Instituts zu einer nachhaltigeren Zukunft beiträgt. Christine Wolf, Marketing bei Fraunhofer UMSICHT: "Wir wollen junge Frauen für die Forschung begeistern!"
Girls'Day: Was hat bei Ihnen das Interesse geweckt, sich am Girls'Day – Mädchen-Zukunftstag zu beteiligen?
Christine Wolf: Frauen sind in der Forschung leider immer noch unterrepräsentiert und das möchten wir mit unserem Girls'Day-Angebot am Institutsteil in Sulzbach-Rosenberg gerne ändern. Wir wollen die Neugierde für Tätigkeiten im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich bei jungen Nachwuchstalenten wecken. Durch unseren Girls'Day möchten wir gerade Schülerinnen Mut machen, sich für einen Arbeitsplatz in der Forschung zu entscheiden. Die Teilnehmerinnen können durch den persönlichen Austausch mit unseren Mitarbeiterinnen am Mädchen-Zukunftstag viele Fragen stellen. So können sie auch erfahren, wie z. B. andere Frauen ihren Weg in das Berufsleben gefunden haben.
Der Berufsalltag beim Forschungsinstitut Fraunhofer UMSICHT ist sehr abwechslungsreich und kreativ. Wir beschäftigen uns mit anwendungsorientierter Forschung und entwickeln Konzepte und Verfahren, die dann wiederum in der Wirtschaft zum Einsatz kommen. Ein Arbeitstag bei uns ist spannend und das versuchen wir beim Girls'Day zu vermitteln und Anknüpfungspunkte für ein Praktikum, eine Ausbildung oder eine Abschlussarbeit bei uns zu schaffen.
Wie groß ist die Veranstaltung, die Sie organisieren? Haben Sie Ihr Angebot auf eine bestimmte Altersgruppe oder Schulform abgestimmt?
Wir stellen 18 Plätze für Schülerinnen aus verschiedenen Realschulen und Gymnasien aus der Region zur Verfügung.
Wie haben Sie Ihr Angebot gestaltet? Was erwarten Sie von dem Tag?
Wir versuchen den Mädchen ein abwechslungsreiches Programm zu bieten. Zu Beginn stellen wir in Präsentationen unser Forschungsinstitut vor und an welchen Themen wir forschen. Außerdem zeigen wir die vielfältigen Einstiegsmöglichkeiten bei uns. Danach findet eine Führung über das Gelände und unsere Technika statt. Die Wissenschaftlerin Dr. Sophie Schönfeld wird den Mädchen die Pyrolyse anhand der Anlagen im Technikum und anhand eines Pyrolyseofens erläutern. In der Gesprächsrunde berichten unsere Mitarbeiterinnen, warum sie eine MINT-Berufsausbildung gewählt haben, und die Mädchen können Fragen stellen, wie es ist, bei uns zu arbeiten.
Wer ist an den Vorbereitungen zum Girls'Day in Ihrem Betrieb beteiligt und ab wann haben Sie mit der Organisation angefangen?
Am Girls'Day beteiligen sich Mitarbeitende aus Forschung, Marketing und der Verwaltung. Alle Beteiligten engagieren sich freiwillig am Girls'Day und sind mit Spaß und viel Einsatz dabei. Organisiert wird der Girls'Day von der Abteilung Marketing in der Zusammenarbeit mit Dr. Sophie Schönfeld, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Beauftragte für Chancengleichheit. Mit den ersten Vorbereitungen beginnen wir bereits immer im Dezember.
Wie erfahren die Mädchen von Ihrem Angebot? Ist es eine offene oder geschlossene Veranstaltung? Gibt es eine Zusammenarbeit mit Schulen oder anderen Einrichtungen?
Wir kooperieren mit Schulen und unterstützen bei W- und P-Seminaren und beteiligen uns an Berufsinformationsveranstaltungen (z. B. an der Walter Höllerer Realschule in Sulzbach-Rosenberg und der Schönwerth Realschule in Amberg). Wir nehmen außerdem an diversen Karrieremessen zur Berufsfindung teil. Vor dem Girls'Day haben wir zusätzlich die Schulen im Umkreis kontaktiert und sie über unser Programm informiert. Die Fraunhofer Gesellschaft setzt sich auch im Rahmen der bundesweiten Initiative "MINT Zukunft schaffen" ein. Unser Angebote zum Girls'Day waren bisher immer zügig ausgebucht.
Wann würden Sie den Girls'Day als erfolgreich bewerten?
Sollten wir durch den Einblick an diesem Tag bei der ein oder anderen Teilnehmerin ein konkreteres Interesse an der Forschung wecken können, dann wäre das schon super. Natürlich würde es uns sehr freuen, wenn wir eine oder mehrere Teilnehmerinnen für ein Praktikum, eine Ausbildung oder im späteren Verlauf als studentische Hilfskraft, für eine Abschlussarbeit, wissenschaftliche Tätigkeit oder sogar eine Promotion gewinnen können.
Wir freuen uns über zahlreiche Teilnehmerinnen!