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"Es gibt diese Frauen in technischen Bereichen und du kannst das auch"

Jutta Horstmann, eyeo GmbH

Portät einer Frau

Seit 2018 nimmt eyeo am Girls'Day teil. Dieses Jahr mussten die Workshops vor Ort leider wegen der Coronakrise ausfallen. Wie auch online ein "kleiner" Girls’Day stattfinden konnte und warum weibliche Vorbilder wichtig sind, erläutert Jutta Horstmann, Diplom-Informatikerin und COO bei eyeo, im Interview.

Girls'Day: Was hat bei Ihnen das Interesse geweckt, sich am Girls'Day – Mädchen-Zukunftstag zu beteiligen?
Jutta Horstmann:
 Als Softwareunternehmen sehen wir tagtäglich, dass Frauen in den MINT-Berufen noch in der Minderheit sind. Viele tolle Frauen arbeiten bei eyeo, insgesamt 32 % der eyeo-Mitarbeiter*innen sind weiblich, der Branchendurchschnitt liegt leider nur bei 15,4 %, und das ist viel zu wenig. Junge Frauen brauchen Vorbilder, mit denen sie sich identifizieren können. Nicht nur Softwareentwicklerinnen, auch Naturwissenschaftslehrerinnen oder Wissenschaftlerinnen kommen im Alltag junger Frauen und in den Medien zu wenig vor. Der Girls'Day kann den Schülerinnen zeigen: Es gibt diese Frauen in technischen Bereichen und du kannst das auch!

Wie groß ist die Veranstaltung, die Sie organisieren? Haben Sie Ihr Angebot auf eine bestimmte Altersgruppe oder Schulform abgestimmt?
Da der Girls'Day wegen der Coronakrise dieses Jahr nun leider ausfallen musste, haben wir uns entschieden, eine digitale Alternative anzubieten. Die Mitarbeiterinnen, die ursprünglich die Workshops durchführen wollten, haben ein kleines Video aufgenommen, in dem sie ihre Arbeit vorstellen und erzählen, wie sie dazu gekommen sind, eine Karriere in einem Softwareunternehmen zu beginnen. Dadurch ist unser Angebot dann für alle zugänglich und die Mädchen benötigen nur einen Laptop oder ein internetfähiges Handy, um sich die Videos anzuschauen.

Wie haben Sie Ihr Angebot gestaltet? Was erwarten Sie von dem Tag?
Wir haben uns relativ früh dazu entschieden, den Girls'Day bei uns wegen der Coronakrise nicht wie geplant stattfinden zu lassen, sondern das Angebot online durchzuführen. In drei Videos berichten unsere Softwareentwicklerin Joana, unsere Systemadministratorin Denise und Jessica aus unserem Data-Science-Team aus ihrem Alltag berichten und erklären, was sie an ihren Berufen so mögen. 

Wer ist an den Vorbereitungen zum Girls'Day in Ihrem Unternehmen beteiligt und ab wann haben Sie mit der Organisation angefangen?
Das erste Planungstreffen hatten wir Ende Januar, also eine Zeitspanne von gut zwei Monaten für Planung und Umsetzung. Involviert sind unsere Event- und Office-Managerinnen, die sich um die Organisation und die Agenda kümmern, unser PR- und Social-Media-Team, die Workshopleiterinnen und ich als Chief Operating Office (COO) bin natürlich auch involviert. Uns liegt das Thema Nachwuchs in MINT-Berufen sehr am Herzen, deshalb ist es uns wichtig, dass der Girls'Day auch gut organisiert ist und die Mädchen einen schönen Tag erleben und etwas für ihre Zukunft mitnehmen. Durch die Coronakrise haben wir jetzt relativ kurzfristig umgeplant, um unser Angebot übers Internet zugänglich zu machen.

Wie erfahren die Mädchen von Ihrem Angebot? Ist es eine offene oder geschlossene Veranstaltung? Gibt es eine Zusammenarbeit mit Schulen oder anderen Einrichtungen?
Wir bewerben den Girls'Day über unseren Blog und auch über unsere Social-Media-Kanäle und natürlich die Girls'Day-Website. Da sich viele unserer Mitarbeiter*innen sehr für das Thema Nachwuchs in technischen Bereichen einsetzen, haben wir das Glück, dass hier auch kräftig die Werbetrommel gerührt wird und viele die Veranstaltung weiterverbreiten. Eine Zusammenarbeit mit einer bestimmten Einrichtung oder Schule haben wir bisher noch nicht in Betracht gezogen, unser Angebot ist für alle offen und momentan sind wir damit auch sehr zufrieden

Wann würden Sie den Girls’Day als erfolgreich bewerten?
Ich würde den Girls'Day als erfolgreich bewerten, wenn ich das Gefühl habe, dass die Mädchen mit dem Wissen nach Hause gehen: Das ist etwas für mich, das macht Spaß und ich kann mir vorstellen, später einmal in einem technischen Beruf zu arbeiten.

Girls'Day nachhaltig: Haben sich ehemalige Girls'Day-Teilnehmerinnen bei Ihnen um ein Praktikum oder eine Ausbildung beworben?
Tatsächlich hat sich beim letzten Girls'Day eine Teilnehmerin auf ein Schulpraktikum bei uns beworben und sie hat das Praktikum dann in der Abteilung System Operations gemacht. Solche Beispiele freuen uns natürlich sehr und motivieren auch, das Thema weiterhin mit Nachdruck zu verfolgen.

Welche Impulse bringt der Girls’Day für Ihren Betrieb?
Ich denke, wir sind, was das Thema Frauen in der Tech-Branche angeht, schon sehr gut sensibilisiert und sind mit einem Frauenanteil von 47 % in Führungspositionen auch auf einem guten Weg. Der Girls'Day macht uns mal wieder bewusst, dass wir schon früh damit anfangen müssen, Mädchen an die MINT-Themen heranzuführen, und wie wichtig weibliche Vorbilder sind.

Haben Sie einen Tipp für andere Unternehmen, die sich erstmalig am Girls'Day beteiligen?
Das Wichtigste ist, denke ich, die Bedürfnisse derjenigen im Blick zu behalten, um die es an diesem Tag geht, also was interessiert die Mädchen, wie können wir unser Angebot gestalten, damit es für sie interessant und spannend ist. Wie ist ihr Wissensstand und wo holen wir sie ab. Ich finde es außerdem sehr wichtig, dass die Teilnehmerinnen am Girls'Day von Mitarbeiterinnen betreut werden, so können sie sich besser mit dem Beruf identifizieren. Dabei sollte das Unternehmen natürlich authentisch bleiben und ein gutes Event-Team, das den Tag durchorganisiert, sollte an Bord sein. Dann ist das Wichtigste schon geschafft.

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