"Die Baubranche ist keine reine Männerdomäne"
Andrea Uffelmann, STRABAG
Immer noch gibt es viel zu wenig Frauen, die in der Baubranche arbeiten. Sie wird oft als reine "Männerdomäne" bezeichnet. Mit diesem Vorurteil möchte STRABAG aufräumen, hier sind Frauen in den Bauberufen sehr willkommen. Andrea Uffelmann, Personalreferentin bei STRABAG, sprach mit uns darüber, wie der Girls'Day dazu beitragen kann, mehr Mädchen für Bauberufe zu interessieren.
Girls'Day: Was hat bei Ihnen das Interesse geweckt, sich am Girls'Day – Mädchen-Zukunftstag zu beteiligen?
Andrea Uffelmann: Wir möchten Mädchen die Möglichkeit geben, erste Eindrücke der abwechslungsreichen Berufswelt der Baubranche zu sammeln und zugleich frühzeitig gegen das Vorurteil ankämpfen, das sei eine reine "Männerdomäne". Bei uns sind Frauen auch in Bauberufen sehr willkommen.
Wie groß ist die Veranstaltung, die Sie organisieren? Haben Sie Ihr Angebot auf eine bestimmte Altersgruppe oder Schulform abgestimmt?
Beim letzten Girls'Day konnten wir in Hamburg z. B. 10 Mädchen zwischen 11 und 14 Jahren begrüßen. Auf diese Altersgruppe haben wir unser Programm abgestimmt. Die Jugendlichen kamen von weiterführenden Schulen aus dem Hamburger Umland.
Interessantes Baustellenquiz
Wie haben Sie Ihr Angebot gestaltet? Was erwarten Sie von dem Tag?
Es ist uns wichtig, den Tag möglichst abwechslungsreich für unsere jungen Besucherinnen zu gestalten und ihnen viele Einblicke zu geben. Wir stellen hierzu unsere Ausbildungsberufe besonders anschaulich, direkt vor Ort auf verschiedenen Baustellen vor.
In Hamburg starteten wir mit der Begrüßung und Kennenlernrunde in den Tanzenden Türmen, unserem dortigen Firmensitz. Da Sicherheit auf unseren Baustellen für uns höchste Priorität hat, gab es direkt im Anschluss eine Sicherheitseinweisung und die Mädchen erhielten ihre Schutzbekleidung. Und dann ging es auch schon los, rein in die Praxis: Eine unserer Bauleiterinnen führte die Mädchen über eine Baustelle. Hier konnten sie nicht nur die Vielfalt an Bauberufen, sondern unmittelbar auch die Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter kennenlernen. Ein interessantes Baustellenquiz und ein gemeinsames Mittagessen regten einen intensiven Austausch der Mädchen untereinander an und bildeten den perfekten Abschluss dieser Veranstaltung.
Wie erfahren die Mädchen von Ihrem Angebot? Ist es eine offene oder geschlossene Veranstaltung? Gibt es eine Zusammenarbeit mit Schulen oder anderen Einrichtungen?
Meist läuft das über Mundpropaganda und Eltern oder Verwandte der Kinder – so auch in Hamburg. Grundsätzlich sind die Veranstaltungen aber offen, es kann jedes Mädchen teilnehmen. Wenngleich die Zahl der Teilnehmerinnen auf den Baustellen aus Sicherheitsgründen begrenzt ist.
Sind Sie an einem regionalen Arbeitskreis des Girls'Day beteiligt oder arbeiten Sie mit einem regionalen Arbeitskreis zusammen?
Ja, wir engagieren uns im Verein Bauingenieure für Hamburg e.V. und unser Lean Manager Herr Clasen ist auch im Vorstand des Vereins.
Gutes Feedback zum Girls'Day bei STRABAG
Wann würden Sie den Girls'Day als erfolgreich bewerten?
Der Girls'Day ist für uns dann erfolgreich, wenn die Mädchen mit zahlreichen positiven Eindrücken nach Hause fahren und an ihren Schulen ein gutes Feedback zum Girls'Day bei STRABAG geben. Zusätzlich würde es uns natürlich sehr freuen, wenn sich die potenziellen Nachwuchskräfte bei uns in einigen Jahren bewerben.
Welche Impulse bringt der Girls'Day für Ihr Unternehmen?
Der Girls'Day ist eine gute Gelegenheit, um Mädchen bereits in jungen Jahren unsere vielfältigen Berufsmöglichkeiten näherzubringen. Wenn sie sich dann für einen Bauberuf entscheiden, können sie bereits ein bisschen besser einschätzen, was sie erwartet. Und wir bekommen durch den Girls'Day ein besseres Gespür dafür, was Mädchen an Bauberufen gut oder eben auch nicht so gut finden.
Haben Sie einen Tipp für Unternehmen, die sich erstmalig am Girls'Day beteiligen?
Wir empfehlen, praktische Aufgaben und/oder Spiele einzubauen. So wird das Programm abwechslungsreich und die Mädchen haben Spaß, sich aktiv einzubringen. Es ist außerdem wichtig, den Mädchen einen authentischen Einblick in das Unternehmen zu vermitteln, also auch wirklich den Berufsalltag zu zeigen.
Liebe Frau Uffelmann, vielen Dank für das Gespräch!