Gerät für mehr Sicherheit auf Radwegen entwickelt
Am Girls'Day haben fünf Schülerinnen bei erminas ein Gerät für mehr Sicherheit auf Radwegen erfunden und gebaut. erminas und die Macher des Schulcomputers Calliope Mini sind von dem Ergebnis total überrascht und begeistert. Hier der Bericht von einem tollen Girls'Day.
Programmieren mit dem Calliope Mini
Und so funktioniert das von den Mädchen entwickelte Gerät: Ein Ultraschallsensor am Calliope Mini misst, wenn während der Fahrt ein Fahrzeug dem Rad näher kommt als die erlaubten 1,50 Meter. Dann geht eine Hupe los (im Prototyp noch ein Buzzer) bis das Fahrzeug den Bereich wieder verlässt. Die Mädchen haben bereits weitere Pläne für ihr Projekt: Analog zu Luftdaten.info soll das Gerät die GPS-Position derjenigen Stellen auf Radwegen aufzeichnen und verschicken, bei denen es zu Annäherungen von Fahrzeugen kommt. Es soll eine Online-Karte entstehen, auf der die Gefahrensituationen und Hot Spots zu sehen sind. Ziel der Mädchen ist es, die Politik zu bewegen, breitere und sicherere Fahrradwege anzulegen. Wenn möglich nach dem Vorbild Kopenhagens baulich vom Kraftverkehr getrennt.
Wir von erminas waren ursprünglich nicht sicher, ob unsere Idee, die Mädchen "eine digitale Lösung für ein lebenswertes Hamburg" erfinden und entwickeln zu lassen in so kurzer Zeit überhaupt klappen würde. Umso mehr waren wir überrascht, dass nicht nur ein funktionaler Prototyp entstanden ist, sondern ein Projekt, an dem die Mädchen gerne über den Girls'Day hinaus arbeiten möchten.
Um den Mädchen diesen Wunsch zu ermöglichen, versuchen wir es bei Code for Hamburg im Wikimedia Kontor unterzubringen. Dazu suchen wir eine weibliche Projektleiterin die die Mädchen betreut. Uns ist wichtig, dass der Girls'Day-Gedanke erhalten bleibt: Die Mädchen sollen nicht nur sehen, dass Programmierung Spaß macht, sondern auch weibliche Vorbilder aus den Bereichen bekommen, an denen sie ihr eigenes Rollenbild orientieren können. Dafür war am Donnerstag extra für den Girls'Day unsere Kollegin Lena aus unserem Oldenburger Team nach Hamburg angereist. Zusätzlich haben wir die Informatikstudentin Büsra aus Harburg gewinnen können, uns an dem Tag zu unterstützen.
Wie gut das am Girls'Day geklappt hat, zeigt die Mail einer Mutter: "[...] wir wollten uns ganz herzlich bedanken für den Tag, den unsere Tochter bei Euch verbringen durfte. Sie hat ihre erste richtige Leidenschaft entdeckt und ist völlig aus dem Häuschen. Sie schrieb mir bereits 11:30 Uhr per WhatsApp: "Ich studiere Informatik". Da war uns alles klar. So haben wir sie noch nie erlebt. [...]"
Eingeladen, ihre Lösung auf dem Barcamp "Dreh deine Stadt" vorzustellen
Von dem Ergebnis waren nicht nur wir begeistert. Auch die Macher des Schulcomputers Calliope Mini! Schon während des Girls'Day standen wir in Kontakt mit Calliope Chefentwickler Stephan Noller, der uns bereitwillig geholfen hat, Probleme mit dem Ultraschallsensor zu lösen. erminas aber auch das Team von Calliope werden die Mädchen weiter bei ihrem Projekt unterstützen. Zumal sich bereits ein großes Interesse an dem Projekt abzeichnet: Die Mädchen wurden eingeladen, ihre Lösung auf dem Barcamp "Dreh deine Stadt" vorzustellen. Auch Radfahrer aus Berlin und Köln haben bereits ihr Interesse an einem solchen Gerät bekundet: "Ein solches Gerät, dass den Abstand misst und reagiert, such' ich persönlich schon lange."
Mit Girls'Day, erminas und Calliope Mini viel erreicht
Dass unser Wunsch den Mädchen zu zeigen, dass Programmierung Spaß macht und dass man damit bereits als Jugendliche etwas in der Gesellschaft bewegen kann, so sehr in Erfüllung gehen würde, hätten wir nicht gedacht. Das zeigt, wie viel sich bereits mit wenig Zeitaufwand und mit Initiativen wie dem Girls'Day und dem Calliope Mini erreichen lässt. Und es geht noch weiter: Wenn sich die Mädchen im Wikimedia Kontor in Hamburg treffen!